In der LVZ gefunden:
Ein leidiges Thema ist die Kleinfeldreform. Die Umstellung im F-Junioren-Bereich auf ein verkleinertes Kleinfeld und eine Spielstärke von 1:5 schlug vor der vergangenen Saison im Bereich des Fußballverbandes der Stadt Leipzig hohe Wellen. In der kommenden Saison werden nun auch eine Altersklasse höher, bei den E-Junioren, die umstrittenen Bestimmungen eingeführt. Torsten Teichert
Und wieder mal kurz vor dem Erbrechen festgestellt:
Diese Kleinfeldreform ist ein absoluter Skandal! Wirklichkeitsfremde Entscheidungen einer Altmännerriege nun also auch bis in die E-Junioren hinein.... Das alles entspringt Fußball-"Gehirnen", die zu viel österreichisches Gesöff inhalieren und sich am Torvergrößerungs-und Abseitsabschaffungsgezeter des "Fußballprofessors" für Arme orientieren. Dann spielt doch gleich auf einem Schachbrett und Kind gegen Kind... Was hat DAS mit Nachwuchsentwicklung zu tun? NICHTS! Es ist außerdem extrem hinderlich, weil der Sprung vom Klein-auf das Großfeld (räumliche Orientierung, Handlungsgeschwindigkeit + Handlungskompetenz und viele andere entwicklungsbedingte Faktoren) so nur noch leistungshemmender wirkt.
Das Spiel selbst wird uninteressanter, Raumaufteilung und Laufwege spielen in der Entwicklungsphase eine noch geringere Rolle und die schon ziemlichen Unterschiede in Bezug auf Körpergröße in diesen Altersklassen werden dazu führen, dass auf engerem Raum (verkleinertes Spielfeld) die körperlich Größeren den Kleineren restlos den Schneid abkaufen. Durchsetzungsvermögen damit fördern zu wollen ist die hahnebüchende Alibierklärung der Möchtegern-Fußballpädagogen, denn dafür benötigt es bei Kindern auch Motivation und wenn ein kleiner Knirps sich von Spiel zu Spiel weniger gg. körperlich Große seines Alters durchsetzen kann, verliert er Freude und Motivation = er gibt irgendwann auf. Für eine der wichtigsten Eigenschaften des M a n n s c h a f t s s p o r t s, den Teamgeist = das "Funktionieren" einer Gruppe im Zusammenspiel, ist die Reduzierung der Spieleranzahl eine sagen wir ruhig mal antipädagogische Farce.
Woanders spielen bereits E (D- sowieso) - Junioren auf vergrößertem Feld (z.B. Großfeldbreite von Strafraum zu Strafraum Länge). Nun fragt nicht, wer weniger Umstellungsprobleme (von Klein- auf Großfeld) hat, mehr räumliches Verständnis und somit Voraussetzungen für taktisches Verständnis sowie konditionelle Kompetenzen zu entwickeln in der Lage ist. Und man komme mir jetzt nicht damit, dass Kinder keine Kondition benötigen! 500 x Jonglieren und den Zidanetrick drauf haben bedeutet nicht, dass sich das Kind a.G. konditioneller Voraussetzung auch mit einer über die gesamte Spieldauer erforderlichen Konzentrationsfähigkeit auszeichnet und somit in der Lage ist, den geistigen Anforderungen des Spiels (altersgerecht) über die gesamte Spieldauer folgen und eigene Akzente setzen zu können; stets unter Berücksichtigung der Tatsache, dass dieser kleine Fußballer Teil einer Mannschaft = eines Teams ist!
Tut mir leid, aber für diese Entscheidung habe ich nicht mal mehr Hohn und Spott übrig, denn sie ist fußballfremd, nachwuchs-und kinderfeindlich und wird dazu führen, dass Nachwuchs sich nur noch eingeschränkt entwickelt.
Neben den qualitativen Aspekten möge man aber auch quantitative berücksichtigen: Weniger Spieler bei gleichbleibender Spielzeit bedeutet objektiv auch weniger Spielzeit für das einzelne Kind. will sagen: Entweder der kleine Paul spielt weniger und sagt sich irgendwann, "Da kann ich auch zu Hause bleiben oder zum Schach gehen, wenn ich nicht am Spiel teilnehmen darf!" oder aber "die Besten" spielen eine noch dominantere Rolle in einem verkleinerten Team und die in ihrer Entwicklung noch nicht ganz so weiten Kinder bleiben noch extremer auf der Strecke.
Was ist das noch für ein Fußball?! + Was hat das noch mit kindgerechter Förderung zu tun? + Wo soll da noch eine Talententwicklung mit allen Aspekten hinreichend gewährleistet werden? Ganz schlimm, diese Entscheidung!