Mich "triggert" (ärgert), dass von Seiten der Beschwerdeführer seit den letzten derartigen "Vorstößen" in den vergangenen Jahren keine neuen, brauchbaren Argumente dazugekommen zu sein scheinen und das Ergebnis des angestrebten DFB-Bundestags somit ziemlich vorhersehbar sein wird. Und dann wird man sich wieder angucken und mokieren, wie ungerecht alles zugeht.
Und natürlich gibt es – mal stark heruntergebrochen – einen Unterschied zwischen
a) zu den besten 40 Sportlern von insgesamt 65 000 zu gehören und
b) zu den besten 40 Sportlern von insgesamt 180 000 zu gehören.
Man könnte es noch radikaler herunterbrechen, um es noch deutlicher zu machen: Es ist unweit einfacher, Fußballmeister des Vatikans zu werden als italienischer Meister.
Mal rein hypothetisch: In einem Paralleluniversum sind es nicht der Westen und Südwesten, sondern der (Nord-)Osten der Republik, der prosperiert, in dem die Bevölkerungsdichte viel höher ist als in anderen Landesteilen. Im Westen und im Südwesten (NRW, Rheinland-Pfalz, Hessen und das Saarland) führten schlechtere Lebensumstände über Jahrzehnte dazu, dass insgesamt nur noch 15 Millionen Menschen dort leben und die Vereinslandkarte ebenfalls dünn besiedelt ist (nur 500 000 aktive Fußballer). Und um überhaupt einen sinnvollen Spielbetrieb mit entsprechendem Unterbau aufzustellen, organisieren der fiktive Fußballverband NRW und der fiktive Fußballverband Rheinland-Pfalz-Saarland-Hessen eine gemeinsame Regionalliga West-Südwest samt entsprechendem Unterbau (Oberligen, Landesligen, Bezirksligen, Kreisligen etc.).
Im (Nord-)Osten dagegen leben – sagen wir mal – 40 von bundesweit insgesamt 80 Millionen Menschen, 10 Millionen von ihnen spielen Fußball. Der (Nord-)Osten hat wegen der hohen Mitgliederzahlen keine Landesverbände (MV/LVFM, BRB/FLB, Sachsen/SFV etc.), sondern Regionalverbände (z. B. Mecklenburg, Vorpommern, Brandenburg Nord, Brandenburg Süd, Westsachsen, Ostsachsen etc.). Und der (Nord-)Osten stellt gleich zwei Regionalligen: eine Regionalliga Nordost-Nord (Regionalverbände von MV, BRB und Berlin) und eine Regionalliga Mitteldeutschland (Sachsen-Anhalt, Sachsen, Thüringen). Jede der beiden Regionalligen stellt einen direkten Aufsteiger. Die anderen beiden Aufsteiger werden durch das bekannte Rotations- und Relegationsmodell aus der Regionalliga Nord und der Regionalliga Bayern (beide identisch mit den RLs in unserem Universum) sowie der fiktiven Regionalliga West-Südwest ermittelt.
Und nun kommen die Vereine der Regionalliga West-Südwest (mit Unterbau 500 000 Fußballer) daher, um sich über das ungerechte Aufstiegssystem zu beschweren. Sie fordern, dass die beiden Nordost-Regionalligen (Nordost-Nord und Mitteldeutschland, mit Unterbau insgesamt 10 Millionen Fußballer) zusammengelegt werden, so dass es nur noch vier Regionalligen (Nord, Nordost, West-Südwest und Bayern) gibt, deren Meister dann jeweils direkt aufsteigt.
Wie würde in diesem fiktiven Fall wohl unsere Reaktion aussehen?