Sorry, aber da kann ich einfach nicht mitgehen. Ich kann ja verstehen, dass man den Fußball liebt und lebt, tue es selbst mit Herz und Leidenschaft. Aber diese zur Lebensmaxime stilisierten Nebengeräusche einen politischen Protest abringen zu wollen, das ist einfach grotesk. Deine Verweise in die gesellschafts-politische Hemisphäre scheinen eine oberflächliche Stimmigkeit zu suggerieren, bei genauerer Betrachtung ist es aber ein Nabel ohne Schnur. Man kann doch die Faschos der Dynamos nicht für die "gute" Sache ausklammern, hinten herum sich an Heidenau ne´n Wolf reden, nebenbei den stadtteiloffenen Verein abfeiern, und zwischendurch immer die Anderen für das Böse in der Welt verantwortlich zeichnen. Du schreibst..."die Kurven der Republik müssen definieren, wie der Fußball in Deutschland auszusehen hat.." - und ich dachte, dass würde die fußballspielende Nation tun !? Und dann gibt es die, die halt dem Treiben zuschauen ? Aber okay, die Dynamos sind es also, die uns allen den Spiegel vors Gesicht halten. Steile These. Hat ungefähr die Schlagdistanz, als würde Christian Lindner von der FDP, also so ne´n Ultra-Liberaler, den Kubicki aus Schleswig-Holzbein kommunistische Umtriebe vorwerfen. Kann aber auch alles ganz anders sein. Vielleicht war die Dynamo-Choreo auch nur so eine verwinkelte DFB-Srebrenica-Hommage, oder weiß der Geier was für ne Kunst. In jedem Fall steht wohl der Fußball-Weltfrieden auf dem Spiel - oder der Islam steckt schon tief im Arsch des DFB...oder in Dresden gibt es keine Mützchen mehr im Angler-Bedarf...irgendwann outet sich Bachmann noch als Transgender, und daraufhin wird die WM in Katar kurzerhand auf einen Schlacke-Platz nach Neugersdorf verlegt. Denn, Hut ab, SGD !! Ihr seid die Hoheitswurschtler im rechten Darm...Welche Analogie gebrauchst Du ? Ach, so..."für so was muss man auch mal seine ganze Familie in Gefahr bringen..." Wer so etwas als Metapher raushaut, sollte einen großen Bogen um den Familienblock im AKS machen. Denn irgendwas, irgendwas, muss da in der Lebenswirklichkeit eher einem Dynamo-Aufmarsch gleichen, als dem gesunden Menschenverstand entsprechen. Fußball ist Fußball. Und das Leben ist das Leben.
Also, @TheShämiker. Zum einen verweise ich noch mal auf Esca, meinen Vorautoren, denn so halte ich es auch: Die Art, dich hier verbal zu ergießen, möchte ich, wenn auch nicht wertschätzen, so immerhin akzeptieren, denn es gibt hier mindestens noch einen anderen, der mitunter zu solchen verbalen Ergüssen neigt.
Daß du dich aber nach wie vor nicht hast blicken lassen in unserer Runde (denn das ist und bleibt hier ein Medium des LF, plus Gastschreiber), enttäuscht mich sehr. Ich wünsche mir das hier nicht als eine Onlineplattform, in der jeder ohne Konsequenzen seinen Meinungssenf ablassen kann, ohne im "echten Leben", also im AKS oder auswärts für sein gesagtes gerade zu stehen. Ich wünsche mir hier keine digitalen Romanschreiber, die sich über andere Forenmitglieder echauffieren, aber in der realen Welt nicht erkannt werden wollen. Du darfst dir sicher sein, daß ich zu all dem, was ich hier schreibe auch vor der ganzen Chemiegemeinde stehe. Du bist jederzeit eingeladen gleichzuziehen, in puncto Glaubwürdigkeit und Vertrauen.
Dann, und da komme ich zum Zweiten, könnten wir uns auch ernsthaft mit deinem Geschriebenen auseinandersetzen. Ich kann für mich sagen, daß ich Pluralismus und kontroverse Diskussionen sehr schätze, weil sich meine Haltung zur Welt dadurch immer weiterentwickelt hat. Durch die Reibung an verschiedenen Positionen reift eine Art persönliche Wahrheit heran über die Jahre. Und die hat sich tatsächlich in den letzten Jahren in die Richtung meines Kommentars verfestigt. Den Kampf für bestimmte Werte hat viele Ebenen, auf denen man gleichzeitig agieren kann. Und der Kampf für eine Fußballkultur, eine Vereinslandschaft, wie ich sie mir vorstelle, hat auch viele Ebenen. Und eine davon hat die Dynamofanszene mit ihrer Choreo bedient. Ein persönliches Beispiel dafür: Weil mir der Umweltschutz einer der größten Werte überhaupt ist, lebe ich ihn selbst vor, ich nehme politischen Einfluß durch meine Wahl und mein Parteibuch, ich versuche, Bekannte zu überzeugen, ich lebe meinen Kindern etwas vor, ich unterstütze über den NABU rechtliche Schritte gegen Zerstörung und fördere die Umweltbildung, ich bin aber AUCH Greenpeace-Mitglied und habe großen Respekt vor den Menschen, die die Ölsuche in der Arktis oder den Braunkohleabbau blockieren oder Plakate an Kraftwerksblöcke hängen. Das diese (gewaltfreien!!!) Extremformen des Protests sind Teil des Kampfes. Andere kämpfen für ganz andere Werte, aber immer auf verschiedenen Ebenen.
Auf den Fußball übertragen kämpfen wir genauso auf politischer Ebene (Landespolitik, Lokalpolitik), persönlicher Ebene (gelebte Fankultur und Solidarität), rechtlicher Ebene (Rechtshilfekollektiv und Wehrhaftigkeit gegenüber der SGLL) und mit Kampagnen (Choreos, etc.). Was leider fast fehlt, ist der Dialog. Aber dieser ist ja offenbar aktuell (noch nicht) gewollt seitens der Verbände. Und auch das läßt so manches gerade noch mehr eskalieren als nötig.
Ich glaube, daß all diese Kämpfe auf einen großen Knall im Fußball zulaufen, denn die Vorstellungen von dem, was Fußball ist, eilen mit großen Tempo auseinander. Noch mehr ekelerregendere Konstrukte wie RB Leipzig entstünden, wenn die 50+1-Regel erstmal fällt. Als Fan kann man dann wohl nur noch in die Unterklassigkeit auswandern oder in einen eigenen Verband.
@TheShämiker: Ich schätze deine Meinung, ehrlich, aber was ich dir wirklich übel nehme, ist, daß du mich bewußt falsch zitierst. Aus
"Die Kurven der Republik müssen noch enger zusammenrücken, wenn es darum geht, zu definieren, wie der Fußball in Deutschland auszusehen hat und müssen Woche für Woche Mitsprache einfordern." wird bei dir
"die Kurven der Republik müssen definieren, wie der Fußball in Deutschland auszusehen hat..". Merkst du was? Es geht um Einfluß und gehört werden und nicht um Diktat, wie du es durch dein verzerrtes Zitat suggerierst. Ebenso weiter unten, bei dem Vergleich mit den Regimekritikern und der Gefahr.
Du schreibst:
Wer so etwas als Metapher raushaut, sollte einen großen Bogen um den Familienblock im AKS machen. Denn irgendwas, irgendwas, muss da in der Lebenswirklichkeit eher einem Dynamo-Aufmarsch gleichen, als dem gesunden Menschenverstand entsprechen. Fußball ist Fußball. Und das Leben ist das Leben. Genau WEIL Fußball, WEIL Chemie mein Leben ist, schleppe ich seit Jahren an jedem scheiß Spieltag dieses scheiß Spielzeug hin und her, pule ich nach dem Spiel Legosteine aus dem Untergrund, koche ich im Winter Tee für die Kinder. Und mit der gleichen Überzeugung wie ich das seit Jahren tue, stehe ich auch für meine Vorstellung von Fußball ein, und für die Meinung, daß sich Dynamo mit dieser Hammer Choreo und dem nachfolgenden Statement nicht disqualifiziert hat, sondern Hunderttausenden mehr als dem Herzen spricht, als viele Politiker oder die Medien oder die Verbände oder die Konzerne das wahr haben wollen.
Du wirst mit Sicherheit als letzter das Recht haben, mir einen großen Bogen um den Familienblock vorzuschreiben. Vielleicht kannst du mir und paar Leuten vom LF ja mal bei Gelegenheit erklären, wie du bisher am Erfolg der BSG Chemie mitgebaut hast. Ich lasse mich gerne eines besseren belehren.