... und das meint die L-IZ zu den neuesten Entwicklungen.
ßball/2013/02/Leutzscher-Fußball-BSG-Chemie-stellt-Zahlungen-ein-SGLL-bezeichnet-BSG-als-kriminell.html]http://www.l-iz.de/Sport/Fußball/2013/02/Leutzscher-Fußball-BSG-Chemie-stellt-Zahlungen-ein-SGLL-bezeichnet-BSG-als-kriminell.htmlLeutzscher Fußball: BSG Chemie stellt Zahlungen an SG Leutzsch ein – SGLL-Funktionäre stigmatisieren Chemie-Fans als Kriminelle
Michael Freitag
22.02.2013
Eigentlich wollte man sich treffen, um so der Wunsch seitens der BSG Chemie, endlich die seit dem 31. Dezember 2012 abschließend überfälligen Betriebskostenbelege einzusehen und vielleicht die Wogen des Verhältnisses wieder zu glätten. Etwas, woran der chronisch klammen SGLL im Treffen ebenfalls gelegen sein musste. Vorläufiges Ergebnis am Abend des 21. Februar: Die Betriebskostenbelege fehlen nach wie vor, woraufhin die BSG Chemie nunmehr die Betriebskosten nicht mehr an die SGLL sondern auf ein Drittkonto zahlt und die SG Leipzig-Leutzsch schlägt in alle Richtungen um sich.
Die BSG Chemie stellt mit sofortiger Wirkung sämtliche Zahlungen an den Betreiber des Alfred-Kunze-Sportparks ein. Bisher überwiesen die Chemiker monatlich 2.500 Euro Betriebskostenpauschale an die SG Leutzsch, zum Teil bereits gemindert, da sie im Rahmen der Verträge Anspruch auf Belege über die Betriebskosten, welche sie zum Teil mit tragen, haben. Diese haben sie für das Jahr 2011 bis heute nicht in ordentlicher Form erhalten. In einer nach dem Treffen verbreiteten Meldung der BSG Chemie heißt es dazu: „Laut Unternutzungsvertrag steht der BSG Chemie Leipzig als Unternutzer die Einsicht in sämtliche (!) Belege von betriebskostenrelevanten Ausgaben zu, die unser Verein anteilmäßig mitzutragen hat. Bis heute (!) ist die SG Leipzig Leutzsch ihrer vertraglich vereinbarten Pflicht – trotz wiederholter Erinnerungen seitens der BSG Chemie Leipzig – nicht nachgekommen. Infolgedessen hat die BSG Chemie Leipzig ab November 2012 ihren Anteil der Betriebskostenzahlung um 15 % reduziert. An der Unwilligkeit der SG Leipzig Leutzsch, ihre vertragliche Pflicht zu erfüllen, hat auch dies nichts geändert.“
Für ihre Zahlungen dürfen die Grün-Weißen im Alfred-Kunze-Sportpark ein Büro unterhalten und mit zwei Herrenteams kicken. Erstaunlicher jedoch die bereits heute seit 18:29 Uhr verbreitete Meldung der SGLL. Statt den Streit endlich beizulegen, stigmatisierten SGLL-Funktionäre am Nachmittag darin die Anhänger ihrer Untermieterin pauschal als Kriminelle.
Wie alles begann: Seit Juli 2012 streiten sich beide Parteien um die Rechtmäßigkeit der Betriebskostenabrechnung für das Jahr 2011. Die Chemiker haben von der SG Leutzsch lediglich eine tabellarische Aufstellung der Kosten erhalten. Die Grün-Weißen zweifeln mehrere Positionen an, unter anderem die Beteiligung am vollen Gehalt des SGLL-Schatzmeisters Jamal Engel. Der Vorstand der SG Leutzsch hat den Chemikern bisher keine Belege für das umstrittene Papier vorgelegt. Das dies so ist, gesteht der SGLL-Vorstand letztlich in seiner eigenen Meldung heute ein: „Der Vorstand der SG Leipzig Leutzsch hat in Abstimmung mit dem Aufsichtsrat des Vereins am Donnerstagabend (21.02.13) den Vorstand der BSG Chemie informiert, daß die Betriebskostenabrechnung für 2011 zum Alfred-Kunze-Sportpark über den Anwalt unseres Vereins dem Anwalt der BSG Chemie zugestellt wird.“ so die SGLL
Bislang argumentierten Engel & Co., die Chemie-Vorstände hätten derlei Unterlagen beim Sportamt eingesehen. Außerdem habe die Behörde die Richtigkeit der Abrechnung attestiert. Der Behörde liegen allerdings nach Informationen von L-IZ.de die geforderten Belege ebenfalls nicht vollständig vor. Zuletzt hatte die Leiterin des Sportamtes Kerstin Kirmes dies indirekt eingeräumt und der BSG Chemie letztlich freie Hand für die Klärung des Sachverhaltes überlassen. So teilte Kirmes den Chemikern mit, sie habe die SG Leutzsch darauf hingewiesen, dass der Betriebssportgemeinschaft alle Belege vorzulegen seien. Andernfalls hätten die Chemiker das Recht, die monatlichen Abschlagszahlungen vorübergehend einzustellen.
Die BSG Chemie nimmt Kirmes nun beim Wort. "Wir werden der SG Leutzsch ab sofort kein Geld mehr überweisen, bis uns die vorhandenen Unterlagen vorgelegt werden", teilte Präsident Frank Kühne am Donnerstag mit. "Dazu zählen Herr Engel's Honorarrechnungen, die ihm schon aus rechtlichen Gründen seit 2011 vorliegen müssten. Wir erwarten, dass sich aus ihnen erkennen lässt, in welchem zeitlichen Umfang er welchen Tätigkeiten für den Alfred-Kunze-Sportpark nachgegangen ist."
Gern sei man bereit, die betreffenden Beträge auf ein Drittkonto zu überweisen, um auch weiterhin guten Willen sowie Zahlungsfähigkeit zu demonstrieren.
Sollte der Vorstand der SG Leutzsch nicht in Kürze eine vollständige Betriebskostenabrechnung vorlegen können, droht dem Verein weiteres Ungemach. Bankunterlagen, die L-IZ.de aus SGLL-Kreisen zugespielt wurden, belegen, dass die Leutzscher ihr Vereinskonto bereits deutlich überzogen haben. Der Verein benötigt dringend frisches Kapital und ein griffiges Konzept, um sich wirtschaftlich zu sanieren. Die Hoffnungen ruhten zuletzt auf einem Schweizer Unternehmer. Die Rede war von bis zu 70.000 Euro, die bis Frühjahr 2014 den Weg ins Leutzscher Holz finden sollten. Doch der Sponsor zog sich zurück, da man keine Veranlassung sehe, den entsprechenden Vertrag zu unterschreiben, so die Mitteilung von Seiten des Unternehmers selbst.
Während die Veranwortung für die Misere mittlerweile zweifelsfrei beim bisherigen Management im Alfred-Kunze-Sportpark zu suchen ist, hat die Vereinsbasis im Internet längst ihren Sündenbock identifiziert: Die BSG Chemie, mit welcher die Fans so wenig zu tun haben wollten, dass sie nach der Pleite des FC Sachsen 2011 die SG Leutzsch ins Leben riefen. Während sich die Fangemeinde der BSG Chemie seither um den Aufbau ihres Vereins bemüht, stolpert die SG Leutzsch von einer Ungereimtheit in die nächste.
Vorstand und Aufsichtsrat der SGLL befeuern nun die alten Ressentiments gegen die BSG Chemie in der aktuellen Mitteilung: "Bereits im Jahr 2012 mußten wir eine Welle an gewalttätigen Angriffen auf den Sprecher unseres Vereins, Drohungen und Gewalttätigkeiten gegenüber Familienangehörigen, Spielern, Vereinsmitgliedern, Sicherheitskräften und Polizisten sowie Beschädigung von Einrichtungen im Alfred-Kunze-Sportpark abwehren." In jüngster Zeit hätten sich erneut Verleumdungen und Angriffe gehäuft. Konkrete Vorfälle können die Verfasser anscheinend nicht benennen. Dennoch sind sie überzeugt: "Dies ist auch mit kriminellen Handlungen verknüpft."
Die Botschaft der SG Leutzsch: "Wir fordern den Vorstand der BSG Chemie nachdrücklich auf, endlich dafür Sorge zu tragen, daß die Mitglieder und Anhänger dieses Vereins ihre verleumderischen und gewalttätigen Angriffe einstellen und zu sportlicher Fairneß und menschlichem Anstand zurückfinden."
Die Antwort seitens der BSG Chemie fällt deutlich aus: „In Hinblick auf die durch Vorstand und Aufsichtsrat der SG Leipzig Leutzsch geäußerten Vorwürfe in Richtung ihrer Mitglied- und Anhängerschaft, welche wir als gezielte Verleumdung unseres Vereins betrachten, behält sich die BSG Chemie Leipzig die Einleitung rechtlicher Schritte vor.“